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Aggressions-Verständnis

Auszüge aus
"Gespräche mit Seth"
von Jane Roberts,
Goldmann Verlag

.

Auszug aus: 11.01.95

Jane Roberts

„ Die Natur der Persönlichen Realität Ein neues Bewußtsein als Quelle der Kreativität Ein Seth-Buch.“

 

Auszug aus Kapitel 11:

Das Bewußtsein als Träger der Glaubenssätze und deren Einfluß auf Gesundheit und Wohlergehen

 

Die Inhalte eurer persönlichen Glaubenssätze bestimmen weitgehend, was ihr zu einem gegebenen Zeitpunkt empfindet. Ihr seid aggressiv, glücklich, verzweifelt oder tatenfroh-entschlossen, je nach dem, was euch begegnet, und welche Glaubenssätze ihr über euch im Hinblick auf diese Erlebnisse habt und welche Vorstellungen ihr euch darüber macht, wer und was ihr seid. Ihr könnt eure Gefühle nicht verstehen, solange ihr eure Glaubenssätze nicht kennt. Es wird euch vorkommen, als wäret ihr grundlos von euren Gefühlen überflutet, falls ihr nicht lernt, auf die eurem Bewußtsein einverleibten Glaubenssätze zu achten; diese bringen sozusagen autonom Gefühle mit sich.

Eine der wichtigsten allgemeinen Ursachen der Depression ist beispielsweise der Glaubensatz, daß eurer Bewußtsein ohnmächtig ist - entweder Umständen gegenüber, die euch von außen her aufoktroyiert werden, oder starken emotionalen Vorgängen gegenüber, die euch von innen her zu überwältigen drohen.

Psychologie, Religion, Naturwissenschaft haben auf die eine oder andere Weise alle zu der Verwirrung beigetragen, indem sie dem Bewußtsein sein Führerschaft absprachen und es als Stiefkind des Selbst erklärten. Die Schulen des >> positiven Denkens << versuchen die Situation zwar zu retten, stiften aber oft auch Schaden, indem sie versuchen, euch zu Glaubenssätzen zu überreden, die ihr euch wohl gerne zu eigen machen möchtet, die ihr aber in eurer gegebenen Verwirrung nicht ausfüllen könnt.

In jedem Fall ist der Schlüssel zu eurem Gefühlsleben und Verhalten in eurem Glaubenssatzsystem zu finden. Manches liegt für euch mehr auf der Hand als anderes, aber alles ist euch bewußt zugänglich. Glaubt ihr, daß ihr ohne Verdienst, minderwertig oder schuldbeladen seid, dann könnt ihr entsprechend eurem persönlichen Background und dem Rahmen, in dem ihr eben diese Glaubenssätze akzeptiert habt, auf verschiedene Weise reagieren. Ihr könnt vor aggressiven Gefühlen deshalb Angst haben, weil ihr meint, daß andere, die viel mächtiger sind als ihr selbst, zurückschlagen könnte. Wenn ihr Regungen dieser Art für unrecht haltet, so werdet ihr sie unterdrücken und euch um so schuldiger vorkommen - was dann eure Aggressivität gegen euch selbst richtet und euer Gefühl der Wertlosigkeit noch vertieft.

Je mehr ihr euch in dieser Lage bemüht, >> gut << zu sein, um so minderwertiger werdet ihr in euren eigenen Augen erscheinen. Fragt euch: Was haltet ihr von euch selbst, von eurem Lebensalltag, eurem Körper, euren Beziehungen zu anderen Menschen? Legt euch diese Fragen vor, schreibt die Antworten nieder oder sprecht sie auf eine Kassette. Objektiviert sie irgendwie.

Fühlt ihr unangenehme Empfindungen in euch hochkommen, so nehmt euch einen Augenblick Zeit und versucht, deren Quelle ausfindig zu machen. Die Antwort ist sehr viel leichter möglich, als gemeinhin vermutet wird. Akzeptiert auch unangenehme Gefühle als im Augenblick zu euch gehörig. Schiebt sie nicht weg, ignoriert sie nicht.

Werdet euch erst einmal der Realität eurer Gefühle bewußt. Habt ihr dann eine Weile mit euren Glaubenssätzen bewußter gelebt, so wird euch aufgehen, daß sie automatisch bestimmte Gefühle erzeugen. Ein selbstsicherer Mann wird über eine Zurücksetzung, die ihm widerfährt, nicht gleich böse sein, und er ist auch nicht nachtragen. Ein Mann hingegen, der um seinen Selbstwert besorgt ist, gerät unter solchen Umständen in Wut. Der freie Fluß eurer Emotionen wird euch immer zu euren Glaubenssätzen zurückführen, wenn ihr es nicht verhindert.

Gefühlsregungen verändern das chemische Gleichgewicht im Körper und beeinflussen dessen Hormonausschüttung; doch gefährlich wird es erst, wenn ihr euch weigert, euch mit den Inhalten eures Bewußtseins auseinanderzusetzen. Allein die Absicht, Selbsterkenntnis zu üben und eurer Erfahrungswirklichkeit ins Auge zu sehen, kann sehr nutzbringend sein, weil dadurch Emotionen erzeugt werden, die euch die nötigen Energien und den Impetus für den Anfang liefern.

Niemand kann das für euch tun: ihr glaubt vielleicht, physische Gesundheit bedeute, daß man immer fröhlich, entschlußfreudig und freundlich ist und niemals weint oder seine Enttäuschung zeigt. Dieser falsche Glaubenssatz kann euch dazu verleiten, völlig natürliche Dimensionen des menschlichen Erlebens zu verleugnen und den Fluß der Emotionen aufzuhalten, der sonst Körper sowohl als auch Geist reinigen würde. Wenn ihr von der Gefährlichkeit der Gefühle überzeugt seid, dann wird dieser Glaubensatz an sich schon Angst vor ihnen erzeugen, und ihr werdet fast in Panik geraten, wen ihr etwas anderes als das >> vernünftigste << , besonnenste Gebaren zu Schau tragt.

Eure Gefühle kommen euch dann vielleicht höchst unberechenbar und überwältigend vor und als etwas, das man unter allen Umständen unterdrücken muß. Ein solcher Versuch, natürliche Gefühle abzudrosseln, fordert natürlich seinen Preis, aber daran ist der Glaubenssatz als solcher schuld und nicht das Vorhandensein solcher Gefühle. Die erwähnten Umstände trennen euch von eurem inneren Gleichgewicht. Der natürliche Gnadenzustand eures Wesens wird gestört.

Das Bewußtsein hat die Aufgabe, alle eure Fähigkeiten mit seinen Glaubenssätzen über die Natur der Realität in Einklang zu bringen. Das sind beträchtliche Hilfsquellen, denn sie schließen die tiefsten Aspekte eurer Kreativität und auch Kräfte mit ein, die weit unterhalb der Bewußtseinsschwelle liegen und deren Dasein ihr nur dunkel erahnt.

Ihr könnt nicht glücklich sein wollen und gleichzeitig glauben, daß ihr kein Anrecht auf Glück habt oder daß ihr dessen unwürdig seid. Ihr könnt euch nicht vornehmen, aggressiven Regungen freien Lauf zu lassen, wenn euch ihre Freisetzung als ein Unrecht erscheint; ihr müßt also in jedem Fall mit euren Glaubenssätzen ins reine kommen.

Wenn man euch eingeredet hat, daß der Geist gut, ja vollkommen sei und ihr deshalb in jeder Hinsicht vollkommen sein müßt, und ihr gleichzeitig von der Unvollkommenheit des Körpers überzeugt seid, dann steht ihr ständig zu euch selbst im Widerspruch.

Wenn ihr glaubt, die Seele werde durch ihr Bündnis mit dem Fleische entweiht, so macht euch das unfähig, euren Gnadenzustand zu spüren und zu genießen, denn ihr haltet ihn ja gar nicht für möglich. Eure Glaubenssätze schreiben euch sogar vor, wie die unterschiedlichsten Gefühlsinhalte zu interpretieren sind. manche Menschen sind beispielsweise davon überzeugt, daß Ärger immer etwas Negatives ist; er kann aber unter Umständen eine aufrüttelnde und sehr heilsame Empfindung sein. In eurem Ärger kann euch zum Beispiel klarwerden, daß ihr euch jahrelang vor widersprüchlichen Glaubenssätzen geduckt habt, ihr könnt euch gegen sie auflehnen und buchstäblich ein neues Leben in Freiheit beginnen. Normale Aggressivität ist, wie schon gesagt, grundsätzlich eine natürliche Kommunikationsweise, besonders im gesellschaftlichen Bereich; sie ist ein Mittel, den anderen wissen zu lassen, daß er nach euren Begriffen zu weit gegangen ist. Somit ist sie geeignet, Gewalttätigkeit zu verhindern, nicht, sie zu verursache.

In der Tierwelt wird die natürliche Aggression mit der größten biologischen Integrität gehandhabt: einerseits ritualisiert, andererseits absolut spontan. Ihre Signale werden verstanden. Die verschiedenen Grade, Körperhaltungen und anderen Anzeichen natürlicher tierischer Aggressivität kommen als eine Reihe von Mitteilungen zur Geltung, durch die Tierbegegnungen geklärt werden.

Im Prinzip wird eine Reihe symbolischer Handlungen ausgeführt bevor schließlich ein Kampf stattfindet. Weitaus häufiger verhindert jedoch die Zurschaustellung aggressiven Gebarens die eigentliche Kampfsituation. Der Mensch hat eine schwer belastete, ambivalente Einstellung der Aggression gegenüber, und seine diesbezüglichen Glaubenssätze verursachen viele seiner kollektiven und privaten Probleme.

In eurer Gesellschaft und mehr oder weniger auch in anderen ist die natürliche Übermittlung von Aggression zusammengebrochen. Ihr verwechselt Gewalt mit Aggression und begreift nicht, daß Aggression auch kreatives Handeln sein kann und als Kommunikationsmethode den Zweck hat, Gewalt zu verhindern.

Ihr macht absichtlich gewaltige Anstrengungen, die Kommunikationselemente der Aggression in Schach zu halten, und laßt deren viele positiven Wert ganz außer acht, bis ihre aufgestaute Kraft schließlich gewalttätig explodiert. Gewalt ist eine Verzerrung der Aggression.

Die Geburt ist ein aggressiver Vorgang - ein mit großer Stoßkraft erzwungener Durchbruch eines Selbst aus einem Körper in eine neue Umwelt hinein. Jede schöpferische Idee ist aggressiv. Gewalt ist nicht aggressiv; sie ist vielmehr die passive Kapitulation vor einem Gefühl, das weder begriffen noch bewertet, sondern bloß gefürchtet und zugleich angestrebt wird.

Gewalt ist im Grunde eine der Übermacht weichende Kapitulation, und bei jeder Gewaltanwendung ist eine große Portion Suizidalgefühl mit dabei - das Gegenteil von Kreativität. Im Krieg sind Mörder und Opfer beide in die gleiche Art von Leidenschaft verwickelt, aber dies Leidenschaft ist nicht aggressiv; sie ist im Gegenteil ein Verlangen nach Zerstörung.

Ihr müßt nämlich wissen, daß das Verlangen aus Gefühlen der Verzweiflung besteht, die einem Ohnmachts- und nicht einem Machtgefühl entspringen. Aggressivität führt zu Aktivität, Kreativität und Leben. Sie führt nicht zu Gewalt und Vernichtung.

Nehmen wir einmal das Beispiel eines freundlichen Mannes aus einem ziemlich durchschnittlichen Milieu eurer Gesellschaft. Man hat ihm beigebracht, daß es männlich sei aggressiv zu sein, aber er glaubt, dies bedeute Handgreiflichkeit, Als Erwachsener mißbilligt er Handgreiflichkeiten. Er kann seinem Chef keine Ohrfeige geben, obgleich er das vielleicht ganz gerne tun möchte. Auch verlangt vielleicht die Kirche von ihm, daß er die andere Wange hinhält, wenn er provoziert wird, und daß er sich freundlich, sanft und verständnisvoll zeigt. Die Gesellschaft lehrt ihn, solche Eigenschaften seien feminin. Sein Leben lang bemüht er sich, alles das zu verbergen, was er für aggressives, gewalttätiges Benehmen hält, und versucht statt dessen, verständnisvoll und freundlich zu sein.

Das Beispiel ist natürlich unrealistisch und hat mit den verzerrten Vorstellungen von dem, was männlich und weiblich sei, zu tun, aber hier sollen uns nur die verschiedenen Aspekte der Aggressivität interessieren. Weil er versucht, immer so verständnisvoll zu sein, unterdrückt unser Mann viele der normalen Irritationen, die als natürlicher Ausdruck der Kommunikation Zwischen, sagen wir, seinem Vorgesetzten und ihm bei der Arbeit und zu Hause zwischen seinen Familienmitgliedern fungieren würden.

Unterschwellig streben jedoch alle diese gehemmten Reaktionen nach ihrer Freisetzung, denn der Ausdruck aggressiver Gefühle stellt ebenso ein natürliches Gleichgewicht im Körper wie im Umgang mit anderen Menschen her. Wenn sein Organismus schließlich genug davon hat, könnte unser Freund tatsächlich gewalttätig werden. Er könnte plötzlich in eine Schlägerei verwickelt werden und sogar eine solche vom Zaun breche, und der geringste Anlaß könnte dabei als Auslöser dienen. Der Mann könnte sich oder andere ernstlich verletzten.

In der Regel sind Tiere da vernünftiger. Geistig und körperlich seid ihr also bestens ausgerüstet, mit Aggressionen umzugehen. Gewalt tritt nur auf, wo der natürliche Ausdruck der Aggressivität einen Kurzschluß erfährt. Das Machtgefühl, daß solche Episoden begleitet, resultiert daraus, daß die unterdrückten Energien plötzlich freigesetzt werden, doch ist das Individuum in solchen Fällen immer jenen Energien preisgegeben, es wird von ihnen überschwemmt und passiv mitgerissen.

Die Angst vor euren Gefühlen kann viel mehr Schaden anrichten als eure zum Ausdruck gebrachten Gefühle, denn die Angst baut ein Kraftfeld auf, das die dahinterstehenden Energien noch intensiviert.

Nun: Da ihr über ein Bewußtsein verfügt, habt ihr auch einen weiten Spielraum für die Art und Weise, wie ihr Aggressionen ausdrücken könnt, aber das tierische Erbe bleibt irgendwie immer erhalten. Ein Stirnrunzeln ist eine natürliche Kommunikationsmethode, die aussagt: >> Du hast mich verstimmt! << oder: >> Ich bin verstimmt ! << Wenn ihr euch ein Lächeln abverlangt, obwohl ihr eigentlich grollen möchtet, dann verfälscht ihr euren natürlichen Ausdruck und enthaltet dem anderen eine legitime Mitteilung vor, die ihm zeigen würde, wie euch zumute ist.

Wenn euch ein Mann oder eine Frau ständig anlächelt, kann das Lächeln wie eine Maske sein. Ihr wißt dann nicht, ob ihr mit einem solchen Menschen kommuniziert oder nicht. Der Ton der Stimme folgt wiederum auch seinen eigenen Mustern und wird daher von Zeit zu Zeit von natürlicher Aggression gefärbt sein.

Der Körper gibt viele biologische Zeichen von sich, die sämtlich als auf kreativer Basis an andere gerichtete Mitteilungen gemeint sind - als Warnungen verschiedenen Grades. Jedes dieser Zeichen äußert sich auf seine Weise automatisch und doch rituell, ist ein Tanz bewegter Muskeln, der seine Bedeutung hat und biologisch verstanden wird. Alle diese Zeichen sind konstruktiv. Sie sollen bei den anderen Reaktionen hervorrufen und euch zu einem neuen Einvernehmen verhelfen, zu einem Gleichgewicht der Rechte. Wenn sich euer Verstand in solche Vorgänge störend einmischt, dann steckt ihr wirklich in Schwierigkeiten.

Das Verhaltensmuster der Tiere ist begrenzter als eures, in gewisser Hinsicht freier und im Ausdruck automatischer, aber enger insofern, als das, was ein Tier erlebt, nicht so umfassend ist wie euer Erleben. Ihr könnt keine Freude an eurer Spiritualität haben, wenn ihr keine Freude an eurer Kreatürlichkeit habt. Es geht nicht darum, daß ihr euch über eure eigene Natur erhebt, sondern darum, die voll zu begreifen und dadurch weiterzukommen. Das ist ein Unterschied.

Ihr werdet der Spiritualität nicht teilhaftig und nicht einmal ein glückliches Leben führen können, wenn ihr die Weisheit und Erfahrenheit des Fleisches verleugnet. Ihr könnt mehr aus der Beobachtung der Tiere lernen als von einem Guru oder einem Priester - oder aus der Lektüre meines Buches. Doch zuerst müßt ihr euch von der Vorstellung freimachen, daß eure Kreatürlichkeit suspekt sei. Euer Menschsein ist nicht aus der Ablehnung eures tierischen Erbes, sondern aus dessen Weiterentwicklung hervorgegangen.

Wenn ihr versucht, geistig hochstehend zu sein, indem ihr eure Kreatürlichkeit abspaltet, dann hört ihr auf, fröhliche, erfüllte, zufriedene und natürliche Wesen zu sein, und entfernt euch überdies von jeder wahren Spiritualität. Viele, die behaupten, an die Macht des Geistes oder der Gedanken zu glauben, haben in Wirklichkeit vor ihren Gedanken Angst, so daß sie diese am liebsten unterdrücken, insbesondere wird er geringste >> aggressive << Ausdruck abgeblockt. Gedanken können töten, meinen solche Leute - als ob das Individuum, gegen das sich solche Impulse richten, nicht über eigene, dem Selbstschutz dienende, leben- spendende Energien verfügte und jeglicher Mittel natürlicher Abwehr bar wäre.

Aus verschiedenen Gründen ist dabei oft ein verstecktes und verzerrtes Machtgefühl im Spiel, das sagt: >> Ich bin so mächtig, daß ich dich mit meinen Gedanken umbringen könnte; ich weigere mich aber , das zu tun! << Niemand und nichts ist so mächtig. Wenn Gedanken töten könnten, hättet ihr kein Übervölkerungsproblem!

Jeder Mensch trägt ein eigenes Energiepotential und sein Abwehrsystem in sich. Ihr billigt schon einmal nur die Ideen und Gedanken, die in euer persönliches Glaubenssatzsystem hineinpassen, und selbst da gibt es noch verschiedene Sicherheitsvorkehrungen. Kein Mensch stirbt, ohne zu Sterben innerlich bereit zu sein, und dies aus sehr viel besseren Gründen, als ihr sie vielleicht wahrnehmen möchtet.

Ihr seht den Selbstmord gerne als etwas Schändliches und Passives und den Krieg dagegen als etwas Aggressives und Machtvolles an. Beide sind aber gleichermaßen ein Produkt der Passivität verzerrter Aggression und natürlicher Kommunikationsformen, die weder bewußt gewählt noch verstanden werden. Blumen sind für euch sanft, schön und >> gut << , und doch findet jedesmal, wenn eine Blüte sich öffnet, ein gewaltiger, freudiger Aggressionsstoß statt, den man schwerlich als passiv bezeichnen könnte und der sich voller Kühnheit und Mut aktiv nach außen wendet. Ohne Aggression bliebe eurem Körper jegliches Wachstum versagt, und eure Körperzellen würden der Untätigkeit verfallen. Aggressivität liegt all den großartigen Ausbrüchen des Schöpferischen zugrunde.

 

Auszug aus Kapitel 15:

Welches Ich? Welche Welt? Wie ihr euch von Beschränkungen befreien könnt.

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Wahrscheinliches Diktat: Ihr müßt euch über eines im klaren sein: Jedes Ereignis in eurem Leben war >> einmal << wahrscheinlich. Aus einem vorgegebenen Spektrum möglichen Handelns entscheidet ihr euch für dasjenige, das denn Teil eurer Erfahrung wird.

Nehmen wir einmal an, in eurer Haus wurde heute eingebrochen. Gestern noch war der Einbruch eines von unzähligen wahrscheinlichen Ereignissen. Ich wähle dieses Beispiel deshalb, weil mehr als eine Person mitwirkt - das Opfer und der Einbrecher. Warum wurde euer Heim ausgeplündert und nicht das eures Nachbarn? Auf die eine oder andere Weise habt ihr durch Inhalte eures Denkens und Glaubens ein solches Ereignis herbeigezogen und dieses aus dem Wahrscheinlichkeitsbereich in die Wirklichkeit befördert. Der Vorfall stellt eine in Handlung umgesetzte Energieballung dar und ist durch Glaubenssätze ermöglicht und herbeigeführt worden.

Ihr seid vielleicht überzeugt, daß der Mensch von Natur aus böse ist oder daß keiner vor den Aggressionen des anderen sicher ist oder daß die Menschen primär durch Habgier motiviert werden. Solche Glaubenssätze ziehen Unglück an. Kaum habt ihr was zu verlieren, so seid ihr schon überzeugt, daß jemand es euch wegnehmen wird. Auf diese Weise sendet ihr an den geeigneten Täter eine Botschaft aus. Grundsätzlich habt ihr beide sehr ähnliche Überzeugungen; nur sieht sich der eine als Opfer und der andere als Angreifen - das heißt, jeder von euch reagiert verschieden auf eure gleichen Glaubenssätze. Es gehören aber zwei dazu, wenn ein solches Verbrechen begangen wird oder werden soll.

Die Glaubenssätze des Opfers und des Täters verstärken sich gegenseitig. Die Angst vor Einbrechern zieht Einbrecher an. Glaubt ihr, daß der Mensch böse ist, so seid ihr häufig nicht imstande, diese Überzeugung zu erkennen, sondern ihr nehmt sie als eine sogenannte Tatsache des Lebens hin.

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Auszug aus Kapitel 17:

Natürliche Selbstheilung - und wie ihr zur Eigenmacht des Handelns findet

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Die meisten Rechtsbrecher, die innerhalb und die außerhalb eurer Gefängnisse, teilen Ohnmachtsgefühle und mit diesen verbunden Ressentiments miteinander. Sie versuchen daher, sich durch asoziale Handlungen und oft auch durch Gewalttaten zu beweisen, daß sie doch Macht haben.

Sich möchten stark sein, obwohl sie von ihrem Mangel an persönlicher Stärke überzeugt sind. Sie sind konditioniert worden und haben sich selbst konditioniert zu glauben, daß sie sich jeden Vorteil im Leben erkämpfen müssen. Ins Krankhafte gesteigerte Aggressivität wird für sie zur Methode des Überlebens. Da sie von der Macht der anderen und von ihrer relativen Machtlosigkeit so fest überzeugt sind, fühlen sie sich fast gezwungen, als Abwehrmaßnahme gegen noch größere Gewalt, die ihnen angetan werden könnte, zu Gewalttaten Zuflucht zu nehmen.

Sie fühlen sich isoliert, verlassen, verkannt, voller Zorn, der ständig zum Ausdruck gebracht wird.

Innerhalb ihres Glaubenssystems wird die Aggressivität zur Überlebensbedingung. Viele andere Charaktereigenschaften, die solches Verhalten mildern könnten, werden von ihnen abschätzig beurteilt und als gefährlich betrachtet.

Ihr isoliert das kriminelle Bevölkerungselement in einer Umgebung, die jegliche Kompensation ausschließt. Das ganze Gefängnismilieu - mit seinen Gittern - erinnert den Sträfling dauernd an seine Lage und vergrößert seine ursprünglichen Schwierigkeiten.

Ein normales Familienleben ist ihm versagt; und während ihn alles auf sein aktuelles Problem hinweist, sind gleichzeitig alle anderen Reize auf ein Minimum reduziert. Auf ihre Weise sind die Gefängniswärter dem gleichen Glaubenssatzsystem verhaftet wie ihre Gefangenen - werden von beiden Seiten Vorstellungen von Gewalt und Macht betont, und jede >> Partei << hält die andere für ihren Feind.

......

Solange Macht mit Gewalt gleichgesetzt wird, werdet ihr es für nötig halten, normale Aggressivität in eurem Verhalten zu regulieren; und wenn ihr Macht für gewalttätig haltet, werdet ihr auch mehr oder weniger Angst vor dem Handeln haben. Ihr werdet Tugend und Machtlosigkeit fast als Synonyme betrachten und Macht mit dem Bösen gleichsetzen. Nicht bereit, solchem >> Bösen << in euch ins Auge zu sehen, lenkt ihr es nach außen und übertragt es auf Bereiche oder Menschen, mit denen ihr scheinbar nichts zu tun habt.

Als Gesellschaft könnt ihr es auf Rechtsbrecher projizieren, als Nation auf ein fremdes Land oder Volk. Als Individuum könnt ihr solche Macht des Bösen einem Arbeitgeber, einer Gewerkschaft oder einer bestimmten Gesellschaftsschicht zuschreiben. In dem von euch auserkorenen Bereich werdet ihr euch jedoch immer im Vergleich mit der Kraft, die ihr hinausprojiziert habt, relativ schwach fühlen. Immer wenn ihr euch in einer Lage befindet, in der ihr euch gegenüber einer angstmachenden Person oder Situation schwach fühlt, begegnet ihr eurer eigenen verleugneten Macht.

Macht bedeutet nicht grundsätzlich Überlegenheit über jemanden oder etwas. Da ist beispielsweise die >> Macht der Liebe << und die >> Macht, lieben zu können << . Beide schließen Aktivität und Vitalität sowie eine aggressive Stoßkraft in sich, die mit Gewalt nichts zu tun hat. Doch viele Menschen entwickeln Krankheitssymptome oder leiden unter unangenehmen Situationen, weil sie Angst davor haben, von ihrer eigenen Handelsmächtigkeit Gebrauch zu machen, und weil sie Macht mit Aggression gleichsetzen - was dann Gewalttätigkeit bedeutet.

Solche Empfindungen rufen künstliche Schuldgefühle hervor. Der Mensch, der am lautesten nach der Todesstrafe schreit, fühlt, daß er selbst eigentlich zu Tode verurteilt werden sollte, um die ihm innewohnende aggressive Gewalttätigkeit abzubüßen, die er sich nicht auszudrücken traut.

Der Mörder, der hingerichtet wird, stirbt für das >> Böse << in jedem Mitglied seiner Gesellschaft, und es findet eine magische Übertragung statt.

Liebe wird von all den natürlichen Aggressionselementen nach außen katapultiert, und sie ist mächtig; aber da ihr zwischen Gut und Böse so scharf unterscheidet, kommt euch die Liebe schwach und die Gewalt stark vor. Dies spiegelt sich in vielen eurer Vorstellungen wider. Der >> Teufel << wird zu Beispiel zu einer mächtigen Figur des Bösen. Haß wird als weit wirksamer als Liebe empfunden. Der Mann wird in eurer Gesellschaft dazu erzogen, Aggressivität zusammen mit all den asozialen Einstellungen zu verkörpern, die er normalerweise nicht zu Schau tragen darf. Die Geisteshaltung des Kriminellen drückt das dann für ihn aus, und daher rührt die ambivalente Einstellung eurer Gesellschaft, die Überläufer gerne romantisiert.

Gesetzeshüter und Gesetzesbrecher tragen verschiedene Versionen der gleichen Maske. Wenn ihr solche Ideen logisch weiterführt, endet das folgerichtig bei einer Absonderungspolitik. Deswegen eben werden kranke Menschen isoliert, die Kriminellen eingesperrt und die Alten in Ghettos zusammen mit ihresgleichen festgehalten.

Das kriminelle Bevölkerungselement repräsentiert die gefürchteten und uneingestandenen Aggressionen jedes Individuums. Diese Ängste werden individuell abgespalten, und Leute, die ihnen öffentlich Ausdruck verleihen, werden hinter Schloß und Riegel gesetzt. Die gewaltsame Einkerkerung gewalttätiger Männer endet oft in Tumulten, und die private Abkapselung normaler Aggressionen führt oft zu psychologischem Aufruhr und zu Ausbruch körperlicher Symptome.

In all den erwähnten Fällen werden kaum Anstrengungen gemacht, die dahinterstehenden grundlegenden Probleme zu begreifen. Die gesellschaftliche Isolation erhöht nur noch den Druck, so daß Leute mit gleichen Glaubenssätzen in Situationen festgehalten werden, die die Grundursachen fortbestehen lassen.

Ohne es zu wissen, treten die Kranken oft ihre Fähigkeit, sich gesund zu verhalten, an die Ärzte ab. Die Ärzte übernehmen dieses Mandat, weil sie mit der gleichen Glaubensstruktur wie die Kranken leben. Der ärztliche Stand braucht also offenbar die Kranken ebenso sehr wie diese die Spitäler.

.....

Wenn ihr nicht wißt, daß ihr euch eure eigene Realität schafft, dann müßt ihr alles Gute in eurem Leben einem personifizierten Gott zuschreiben und braucht einen Teufel, um unerwünschte Realitäten erklären zu können. Darum benötigen die Kirchen unserer westlichen Gesellschaft nicht nur Gott, sondern auch einen Teufel.

Natürliche Aggression ist jedoch schlicht und einfach die Macht zu handeln.

Eure eigene Einstellung zu diesen Fragen wird euch viel über euch selbst verraten und eure eigene persönliche Realität beeinflussen.

...

Seid ihr euch darüber einig, daß Gewalt Macht ist, dann werdet ihr den Kriminellen unbarmherzig bestrafen, ihr werdet das Leben als einen Machtkampf ansehen und euch auf die Gewalttaten konzentrieren, über die ihr in den Zeitungen lest, Dies kann dementsprechende Aspekte in eurer Leben hineinziehen, so daß ihr dann selbst auf rohe Gewalt trefft - was eure Überzeugung wiederum nur noch weiter vertieft. Wenn ihr die Fehlansicht habt, das Böse sei mächtiger als das Gute, dann werden wohltätige Handlungen wenig fruchten; ihr schreibt ihnen ja eine so geringe Wirkungskraft zu!

Mit solchen zu Glaubenssätzen erhärteten Überzeugungen sind viele andere eng verknüpft. Zusammen können sie bewirken, daß ihr euch selbst den Gebrauch eurer Fähigkeiten versagt - was dann wiederum zu ihrer Projizierung auf andere in der Außenwelt führt.

 

Auszug aus Kapitel 21:

Selbstbejahung, Liebe, Annahme und Ablehnung

 

Nun: Selbstbejahung heißt, euch selbst und eure Lebensführung zu bejahen und euch als einmalige Persönlichkeit anzunehmen.

Selbstbejahung bedeutet, daß ihr euch selbst zum Individuum erklärt. Selbstbejahung heißt, daß ihr das euch eigene und durch euch hindurchfließende Leben ans Herz schließt. Selbstbejahung ist eine eurer größten Stärken. Bisweilen könnt ihr mit voller Berechtigung bestimmte Erfahrungsaspekte ablehnen und trotzdem eure eigene Lebenskraft bestätigen. Ihr braucht keine Leute, Probleme oder Vorfälle zu bejahen, die euch zutiefst zuwider sind. Selbstbejahung bedeutete keine waschlappige, lauwarme Hinnahme all dessen. was euren Weg kreuzt, ohne Rücksicht auf eure Gefühle. Biologisch bedeutet Selbstbejahung Gesundheit. Ihr nehmt euer Leben in dem Bewußtsein an, daß ihr eure Erfahrungen gestaltet. und betont eure Fähigkeit, dies zu tun.

Selbstbejahung bedeutet nicht, daß ihr euch zurücklehnt und sagt: >> Ich kann nichts tun. Es liegt alles in den Händen des Schicksals, und was immer geschehen soll, geschieht. << Selbstbejahung ist auf der Erkenntnis begründet, daß kein anderes Bewußtsein genau wie das eure ist, daß eure Fähigkeiten individuell und einmalig sind und sich von denen anderer Menschen unterscheiden. Sie bedeuten Annahme eurer fleischgewordenen Individualität. Grundsätzlich ist Selbstbejahung eine spirituelle, psychische und biologische Notwendigkeit und stellt eine Würdigung eurer einmaligen Individualität und Unversehrtheit da.

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Die Gefühle folgen den Glaubenssätzen. Sie sind natürliche, sich stets wandelnde Gemütszustände, die in einem freien Fluß aktiver Energien ineinander übergehen.

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Es ist zwecklos, sich dagegen zu sträuben. Sie sind eines der Hilfsmittel des physisch orientierten Bewußtseins, um sich selbst zu erkennen. Sie sind nicht destruktiv. Es gibt keine >> guten << oder >> schlechten << Gefühle. Gefühle sind einfach. Sie sind energiegeladene Elemente des Bewußtseins, die von dessen Macht zeugen. Sich selbst überlassen gehen sie in einem gewaltigen Seinsmeer auf.

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Ihr könnt eure Kreatürlichkeit nicht verneinen, ohne eure Seele zu verneinen, und ihr könnt eure Seele nicht verneinen, ohne eure Kreatürlichkeit zu verneinen.

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Sich selbst überlassen ist Haß nicht von Dauer.

Häufig ist er die Kehrseite von Liebe. Wer haßt, ist an die Person seines Hasses mit Fesseln gebunden. Haß ist nie ein Zustand von Dauer, und er wandelt sich automatisch in andere Gefühle ab, wenn man sich nicht einmischt.

Wenn ihr Haßgefühle für verkehrt und böse haltet und dann feststellt, daß ihr jemanden haßt, dann könnt ihr nur entweder das Gefühl unterdrücken oder es gegen euch selbst richten. Ihr würdet in dem Fall gegen euch selber wüten. Würdet ihr andererseits den Versuch machen, das Gefühl einfach wegzuleugnen, dann würde gewaltige Energie eingedämmt und könnte anderen Zwecken nicht mehr zugeführt werden.

Was auch immer die Leute sagen, Haß führt nicht notwendigerweise zu Gewalttätigkeit. Wie schon erwähnt (Kapitel 17), ist der Ausbruch physischer Gewalt meist das Ergebnis einprogrammierter Ohnmachtsgefühle.

..

Das besagte Ohnmachtsgefühl bewegt auch Nationen, Kriege vom Zaun zu brechen. Dies hat nur wenig mit der >> eigentlichen << politischen Weltlage oder mit der Staaten oder Mächten zugeschriebenen Macht zu tun, vielmehr mit einem allumfassenden Ohnmachtsgefühl - das sogar im Falle der Weltvorherrschaft vorhanden sein kann.

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Ein anderer Hinweis ist hier am Platz: Jesu Ausspruch, man solle die andere Wange hinhalten ( Matthäus 5, 39), war eine raffinierte psychologisch effiziente Methode, Gewalttätigkeit abzuwehren - und nicht sie zu dulden. Jesus empfahl symbolisch das, was ein Tier auszudrücken versucht, wenn es seinem Gegner den Bauch zeigt. Die Bemerkung war symbolisch gemeint. Auf jeden Fall ist das eine Kapitulationsgeste, die Triumph und Überleben im Gefolge hat. Sie ist nicht als kriecherischer Akt eines Märtyrers zu deuten, der sagt: >> Schlag mich noch einmal << , sondern als eine biologisch relevante Aussage, eine Kommunikation in Körpersprache. Klugerweise erinnerte sie den Angreifer an die >> alten << Kommunikatiosstellungen der vernünftigen Tiere.

Nun: Auch die Liebe ist ein mächtiger Antriebsfaktor und gebietet über riesige Mengen an Energie.

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Als Gefühl ist die Liebe beweglich und kann sich sehr leicht in Ärger oder Haß und wieder zurück in Liebe verwandeln.

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Es gibt Erwachsene, die verzagen, wenn eines ihrer Kinder zu ihnen sagt: >> Ich hasse dich. << Oft lernen Kinder schnell, nicht so ehrlich zu sein. Was das Kind eigentlich sagt, ist: >> Ich habe dich lieb. Warum bist du so garstig zu mir? << Oder: >> Was steht zwischen uns und der Liebe, die ich für dich empfinde? <<

Eltern, denen man beigebracht hat, daß Haß jedenfalls etwas Schlimmes ist, wissen mit einer solchen Situation nicht umzugehen. Bestrafung vergrößert das Problem für das Kind. Wenn ein Elternteil Angst zeigt, so lernt das Kind auf eine höchst wirksame Weise seinen Ärger und Haß zu fürchten, da ja der mächtige Vater oder die für alles zuständige Mutter davor zurückweicht. Das Kind wird auf diese Weise konditioniert, sein instinktives Wissen zu vergessen und die zwischen Haß und Liebe gegebene Beziehung zu ignorieren.

...

Selbst haßerfüllte Phantasien werden, sich selbst überlassen, zu einer Versöhnung zurückführen und im Endeffekt Liebe auslösen.

Die Phantasie, einen Elternteil oder sein Kind zu schlagen oder gar totzuschlagen, wird, wenn man sie zu Ende führt, sich in Tränen der Liebe und Verständigung auflösen.

 

Auszug aus Kapitel 8:

Gesundheit, Gedanken, Gefühle und die Geburt der >> Dämonen <<

 

Was man gewöhnlich vergißt: Natürliche Aggressivität ist ihrem eigentlichen Sinne nach nichts weiter als kraftvolle Tätigkeit. Diese muß nicht unbedingt mit körperlicher Gewaltanwendung verbunden sein; sie kann sich statt dessen als Kraft und Energie äußern, die in materielle Tätigkeit umgesetzt wird.

...

Es ist ein ganz unmögliches Unterfangen, wahre Aggressivität ausmerzen zu wollen. Dadurch würde das Leben, wie ihr es kennt, ausgelöscht werden.

Jeder Versuch, den Fluß natürlicher Aggressivität einzudämmen, hat eine unnatürliche, unausgeglichene, explosive Pseudoaggressivität zur Folge, die Kriege, individuelle Neurosen und viele andere eurer Probleme in allen Lebensbereichen verursacht.

 

Dies führt euch vielleicht zu der Frage: Und was ist, wenn ich den Drang verspüre, meinen Chef umzubringen oder meinem Ehepartner Gift in den Tee zu tun? Willst du sagen: Ich soll das einfach durchführen?

Ich kann euer Dilemma sehr gut verstehen. Tatsache ist aber, daß ihr, bevor euch solche so ungeheuerlichen, unnatürlichen Gedanken >> überfallen << würden, bereits eine Unzahl weit weniger drastischer Gedanken und Gefühle abgeblockt haben müßt , von denen sich jeder einzelne ganz natürlich und risikofrei im täglichen Leben hätte ausdrucken lassen. Es ist also nicht die Frage für euch, wie ihr mit normaler Aggressivität umgehen sollt, sondern die Frage ist, wie sich Aggressivität bewältigen läßt, wenn sie über lange Zeit unausgedrückt, ignoriert und geleugnet blieb. An anderer Stelle diese Buches werden wir uns noch mit geeigneten Methoden befassen. Hier möchte ich lediglich auf den Unterschied hinweisen, der zwischen gesunder, natürlicher Aggression und den explosiven, perversen Erscheinungsformen verdrängter Aggression besteht.

..

Wenn ich das Wort >> verdrängen << gebrauche, so meine ich nicht vergessen oder ins Unbewußte abschieben. Ihr tut vielleicht so, als wäre solches Material vor euch verborgen, aber eigentlich ist es eurem bewußten Zugriff durchaus zugänglich.

...

Es wird oft gesagt, der Mensch glaube an Teufel, weil er an Götter glaubt. Tatsache ist, daß der Mensch an Dämonen zu glauben begann, als er Schuldgefühle entwickelte. Das Schuldgefühl als solches entstand, als das Mitleid geboren wurde.

 

Programmierte Mechanismen, die früher völlig ausgereicht hat, ließen sich jetzt überschreiten. Gesetzmäßigkeiten wurden zu bloßen Möglichkeiten.

Das Mitleid >> stieg << aus der biologischen Struktur in die emotionale Wirklichkeit auf. Das >> neue << Bewußtsein nahm als manifesten Triumph seine Freiheit an und sah sich nun der bewußten Verantwortlichkeit für sein Tun und damit auch der Geburt der Schuld gegenüber.

...

Das angeborene Wissen des Tieres wurde als durch die Geburt des Mitleids ersetzt; aus dem biologischen Mitleid wurde eine gefühlsmäßige Erkenntnis.

...

Der Mensch mußte also auf der Bewußtseinsebene wieder erlernen, was er immer schon gewußt hatte. Das ist die wesentliche und einzig authentische Bedeutung der Schuld innerhalb ihres natürlichen Rahmens.

Eure Aufgabe ist es also, Leben bewußt zu erhalten, wo die Tiere es unbewußt erhalten.

Die Ausdeutungen und der Mißbrauch, den diese ganz natürliche Schuld dann erfuhr, sind schreckenerregend.

Schuldgefühle sind die Kehrseite des Mitleids. Ursprünglich bestand deren Aufgabe darin, euch zu befähigen, auf den Bewußtseinsebene mit euch selbst und anderen Wesen der Schöpfung Mitleid zu haben, und so bewußt das zu lenken, was vorher rein biologisch vollzogen wurde. In dieser Hinsicht hat also Schuld eine natürliche Basis, und wenn sie pervertiert, mißbraucht oder mißverstanden wird, dann wohnt ihr wie jedem anderen sich verselbständigenden Grundphänomen eine gewaltige schreckliche Energie inne.

Wenn ihr euch für schuldig haltet, weil ihr das eine oder das andere Buch lest oder bestimmten Gedanken oder Gefühlen Raum in euch gebt, dann geht ihr Risiken ein. Wenn ihr glaubt, etwas an eurem Denken oder Handeln sei falsch, so wird es sich in eurer Erfahrung entsprechend niederschlagen, und ihr werdet es als negativ empfinden. Ihr legt euch also eine >> unnatürliche << Schuld zu, eine, die ihr zwar nicht verdient, die ihr aber auf euch ladet und somit erst erschafft.

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Solltet ihr christlich und orthodox eingestellt sein, so gebt ihr vielleicht dem Teufel Schuld an eurem Verhalten.

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Wenn ihr euch für gut haltet, dann funktioniert euer Körper gut. Ich bin sicher, viele von euch werden jetzt sagen: >> Ich bemühe mich ständig, gut zu sein, meine Gesundheit ist aber miserabel, wie ist das möglich? << Wenn ihr eure Glaubenssätze unter die Lupe nehmt, dann wird euch die Antwort klar sein: Ihr versucht gerade deshalb so sehr, gut zu sein, weil ihr euch für so schlecht und unwürdig haltet!

Dämonen jeglicher Art sind Produkte eurer Glaubenssätze. Nur >> unnatürliche << Schuld bringt sie hervor. Sie lassen sich personifizieren. Ihr könnt ihnen sogar wirklich begegnen, doch selbst dann bleiben sie Produkte eurer unermeßlichen Kreativität, obwohl Schuld und Glaube an Schuld ihnen Gestalt gaben.

Wenn ihr den verzerrten Begriff unnatürlicher Schuld zugunsten der klugen, uralten Weisheit der bloß natürlichen Schuld aufgeben könntet, würde es keine Kriege mehr geben. Ihr würdet einander nicht mehr sinnlos töten. Ihr würdet um die lebendige Integrität eines jeden eurer Körperorgane wissen und keines mehr angreifen müssen.

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Ihr würdet dann nicht mehr unter chronischen Krankheiten leiden.

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Im großen und ganzen seid ihr hier, um euer Bewußtsein zu erweitern und zu lernen, wie Kreativität durch die Inhalte eures Bewußtseins in verschiedene Bahnen gelenkt werden kann. Bewußt könnt ihr eure Glaubenssätze verändern und somit eure Körpererfahrungen weitgehend auch...

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Die natürliche Schuld ist also die menschliche Version des unbewußten körperlichen Gerechtigkeits- und Integritätssinnes der Tiere. Sie bedeutet: Du sollst nicht mehr töten, als es für deine physische Selbsterhaltung notwendig ist. Sie hat nichts mit Ehebruch oder Sexualität zu tun. Vielmehr beinhaltet diese Schuld angeborene ethische Momente, die ausschließlich den Menschen angehen und die für die Tiere im Rahmen ihrer Erfahrungswelt ohne Bedeutung sind. Genaugenommen lautet die Übersetzung aus der biologischen Sprache in eure Sprache so, wie ich sie euch in dieser Sitzung angegeben habe; doch mit feinerer Unterscheidung ließe sie sich auch so formulieren: Du sollst nicht gewalttätig sein.

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Eine Lüge kann Gewalttat sein oder auch nicht. Ein Geschlechtsakt kann eine Gewalttat sein oder auch nicht. Ein wissenschaftliches Experiment kann eine Gewalttat sein oder auch nicht. Sonntags nicht in die Kirche zu gehen ist keine Gewalttat. Normale aggressive Gedanken oder Gefühle zu haben ist keine Gewalttat. ... Einem anderen geistig Gewalt anzutun ist ebenfalls eine - aber da ihr bewußte Wesen seid, ist die wiederum eine Interpretationsfrage. Fluchen ist keine Gewalttat; wenn ihr es jedoch dafür haltet, dann seid ihr gewalttätig. .... Einen anderen zu töten, um den eigenen Leib vor dem Tode durch die Hand eines anderen zu bewahren, ist ebenfalls eine.

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Da ihr glaubt, daß die körperliche Selbstverteidigung die einzige Methode ist, einer solchen Situation zu begegnen, werdet ihr sagen: >> Willst du etwa behaupten, daß ich kein Recht habe, den tätlichen Angriff eines anderen Menschen, der in der offenkundigen Absicht, mich zu zerstören, handelt, gewalttätig abzuwehren? <<

Keineswegs. Ihr könntet einem solchen Angriff auf verschiedene Weise, ohne des Mordes schuldig zu werden begegnen. Ihr wäret ohnehin in eine solche Situation nie geraten, wenn ihr diese nicht zuerst durch eigene Phantasien der Gewalttätigkeit bewußt oder unbewußt auf euch gezogen hättet. Aber wenn es schon einmal so ist, dann können den Umständen entsprechend viele Methoden angewandt werden. Da ihr Aggression mit Gewalttätigkeit gleichsetzt, werdet ihr vielleicht nicht glauben, daß ein aggressiver - ein kraftvoller, aktiver, mentaler oder in Worte gefaßter - Friedensbefehl euch in einer solchen Situation das Leben retten könnte; und doch ist es so.

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Jede Kreatur hat ihren Platz, aber wenn sich eine Gattung oder Art unverhältnismäßig, vermehrt, dann wird dadurch alles Leben und der Leib der Erde selbst gefährdet.

In diesem Sinne ist die Überbevölkerung eine Gewalttat.

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Auf die Gefahr hin, daß ich mich wiederhole: Viele eurer Problem entstehen daraus, daß ihr für euer eigenes Bewußtsein keine Verantwortung übernehmt. Es ist dazu da, die Realität zu beurteilen, die unbewußt als Nachbildung eurer Gedanken und Erwartungen entsteht.

Wenn ihr dieses bewußte Wissen nicht willkommen heißt, sondern ablehnt, dann macht ihr von einem der feinsten >> Instrumente << , das eure Gattung je geschaffen hat, keinen Gebrauch und betrügt euch weitgehend um euer Geburtsrecht und Erbgut.

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Ihr könnt, zum Beispiel, zwei Kinder haben, ....... . Da das eine immer so folgsam und brav und das andere immer so wild und widerspenstig ist, seht ihr vielleicht nie das Verbindende in ihrem Verhalten, denn sie sind ja so offensichtlich verschieden. In solchen Fällen ist es gewöhnlich so, daß ein Kind die uneingestandenen Aggressionen der ganzen Familie ausagiert. Solche unerkannten Aktivitätsmuster bedeuten auch, daß Liebe nicht offen zum Ausdruck gelangt.

Liebe ist ebenso nach außen gerichtet wie Aggression. Man kann die eine nicht unterbinden, ohne die andere mit zu beeinträchtigen; folglich äußert und projiziert gewöhnlich in solchen Fällen das folgsame, liebevolle Kind die unterdrückte Liebe der ganzen Familie. ...

Wenn ihr natürliche Schuld zum Führer erwählt, dann wird sie euch in ihrer Weisheit nicht nur mit biologischer Integrität belohnen, sondern auch mit der Erschließung von Bewußtseinsaktivitäten, die euch sonst versagt bleiben würde.

 

Auszug aus Kapitel 9:

Gnadenzustand, Bezugssysteme der Kreativität, die Gesundheit und die Geburt des Gewissens

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Die natürliche Schuld führt in ihrer Einfachheit nicht zu dem, was ihr unter Gewissen versteht, und dennoch ist euer Gewissen auch an Reflexionspause gebunden, durch die ihr euch weitgehend von den Tieren unterscheidet. Das Gewissen, oder was ihr unter ihm versteht, geht aus einem Dilemma oder Mißverständnis der euch auferlegten Lebensbedingungen hervor. Das Gewissen ist im Zusammenhang mit der künstlichen Schuld entstanden. ...

Die künstliche Schuld ist auf ihre Weise immer noch höchst schöpferisch. Sie ist ein nach dem Bilde des Menschen geschaffener Ableger der natürlichen, unschuldigen Schuld, die ursprünglich keine Strafe nach sich gezogen hatte, und entstand, als der Mensch dieselbe zu überdenken und auszuloten begann.

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Wenn ihr euch Selbstvorwürfe macht wegen etwas, das ihr gestern oder vor zehn Jahren getan habt, so ist das noch keine Tugend. Dann habt ihr es höchstwahrscheinlich mit künstlicher Schuld zu tun. Selbst wenn eine Gewalttätigkeit unterlaufen ist, verlangt natürliche Schuld keine Buße. Sie war vielmehr als eine Vorsichtsmaßregel gedacht, als Mahnung vor dem Ereignis.

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Doch ist es eine Tatsache, daß alle >> Zeit << gleichzeitig ist.

Innerhalb einer gleichzeitigen Zeit ist Strafe sinnlos. Die Strafe als Ereignis und das Ereignis, für das ihr bestraft wurdet, existieren gleichzeitig; und da es keine Vergangenheit, keine Gegenwart und keine Zukunft gibt, könnte man ebenso gut behaupten, daß die Strafe zuerst erfolgte.

 

( ausgelassene Themen: Gnadenzustand; Reflexionspause; Reinkarnation; Karma; Willensfreiheit; Grundvoraussetzung unseres Realitätsbegriffes )

(Hilfen zur Selbsthilfe: Arbeit an den Glaubenssätzen; Gnadenzustand; Kraftpunkt )

Wenn ihr euch genug einschätzt, könnt ihr sagen: >> Ich bin ein körperlicher Organismus, und ich lebe innerhalb der Begrenzungen, die durch Raum und Zeit über mich verhängt sind. Ich bin der Willkür meiner Umwelt ausgeliefert. <<

 

Wenn ihr euch hoch einschätzt, könnt ihr sagen:

>> Ich bin ein Individuum.

Ich gestalte meine körperlich-materielle Umgebung.

Ich verändere meine Lebensbedingungen und schaffe mir meine Welt.

Ich bin frei von Raum und Zeit.

Ich bin ein Teil von all dem, was ist.

Alles in mir nimmt an der kreativen Gestaltung der Welt teil. << aus Jane Roberts „Das Seth-Material“ Kapitel 9; Seite 134